Projekte des Gründungsvereins der Stadtstiftung Tangermünde e.V.


Erstes Projekt des Gründervereins der Stadtstiftung Tangermünde e.V. waren die Stiftersteine zur Sanierung der Mauer an der Rossfurt.



Artikel aus der Volksstimme vom 22.10.2013

480 Botschaften für die Nachwelt in Stein
Von Anke Hoffmeister


Hunderte Menschen hatten sich bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag in der Roßfurt und der Lehrerstraße versammelt. Der Grund: Die Stiftersteinmauer wurde mit einem kleinen Fest eröffnet. Erstmals in der Geschichte der Stadt hatten Bürger mit einem persönlichen Backstein zur Sanierung eines Teils der Stadt beigetragen.
Tangermünde l St. Stephans Glocken läuten 11 Uhr. Die Oktobersonne sorgt für 20 Grad Celsius. Erik Weber steht mit Bürgermeister Rudolf Opitz, Architekt Jörg Jensen und dem Bläserchor von St. Stephan auf der Brücke über die Roßfurt. Der Vorsitzende des Gründungsvereins der Stadtstiftung Tangermünde freut sich "ganz, ganz dolle", dass so viele Stifter der persönlichen Einladung zur Eröffnung gefolgt sind.
Aufregung schwingt in der Stimme mit. Dieser Tag ist der krönende Abschluss einer Idee, die vor gerade mal einem Jahr geboren worden war. "480 Steine haben wir verbaut", verrät Erik Weber der bunten Menschentraube wenige Meter unter sich. 480-mal sei die Botschaft eingemauert worden: "Ich war dabei."
Meist zieren Vor- und Nachnamen die Backsteine, auch Familien haben sich hier verewigt für künftige Generationen. Eine grüßt "aus Übersee den Rest der Welt". Der Stein "164" war das Geschenk einer Mutter an ihren Sohn. Der wollte jedoch nicht seinen Namen in der Wand wiederfinden. So bekam der Stein lediglich die Auftragsnummer. "Und Mutti weiß jetzt immer, dass die 164 der Stein ihres Sohnes ist", verrät Erik Weber. In einem steht lediglich "Oma". "Viele werden wissen, dass damit Oma Schönwald gemeint ist", sagt Erik Weber. Im Unternehmen der Schönwald GbR ist sie für alle "Oma".
Jeder, der einen Stein erwarb, füllte damit das Stiftungskonto. "30 174,75 Euro sind zusammengekommen", berichtet Erik Weber stolz. Fast 40 000 Euro hatte der Steinverkauf eingebracht. Doch die Steine - hergestellt in Glindow - gab es nicht zum Null-Tarif.
"Der Gründungsverein ist bereit und in der Lage, auch größere Geldbeträge anzunehmen", versichert Erik Weber all jenen, die eventuell darüber nachdenken, sich an der Stiftungsidee zu beteiligen.
Bürgermeister Rudolf Opitz sagt anlässlich des "historischen Ereignisses": "Ich bin ganz, ganz stolz auf meine Tangermünder und Stifter." Die Idee des Vereins sei "hervorragend". "Ohne das Mitwirken der Vereine und Menschen wäre die Stadt heute nicht dort, wo sie ist."
Von Mai bis Oktober war die Roßfurtmauer saniert worden. Fünf Steine müssen noch ausgetauscht werden. Dann ist das Werk vollbracht. "Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt mit Stiftersteinen", versichert Planer Jörg Jensen.

Aktion Stiftersteine - unser erstes Projekt